Das (Kneibel-) Huhn

Wer gute Eier produzieren möchte, muss vor allem das Huhn und seine Bedürfnisse kennen, um die besten Voraussetzungen zu bereiten.

Aus dem Leben von Berta (braune Hühner) und Elfriede (weiße Hühner), Beruf Freilandhuhn auf dem Kneibel-Hof:

Wir sind Frühaufsteher, daher beginnt unser Tag bereits um 4:15 Uhr. Wir picken am Tag ungefähr 10 –15.000 Mal auf der Suche nach Körnern, Gräsern, Kräutern und manchmal auch Würmern.

Wenn wir damit fertig sind, liegen wir im Sommer am liebsten mit gestreckten Flügeln in der Sonne. Unser eigenes Staubbad nutzen wir zur Gefiederpflege und die Stubenhocker aus dem Hühnermobil haben ein eigenes lichtdurchflutetes Spielzimmer mit viel frischer Luft im Erdgeschoß. Der Futter- u. Wasservorrat reicht für ca. eine Woche, wir können also essen und trinken wann immer wir möchten. Damit wir immer frische Luft im Stall haben reinigt der Bauer vom Kneibel-Hof einmal in der Woche unser Kotband.

Unsere jüngsten Hennen legen die kleinsten Eier, die Eiergröße ist also von unserem Alter abhängig. Wir legen fast jeden Tag ein Ei und fast immer legen wir es in unserem gemütlichen und kuscheligen Dinkelspelzennest ab und sind froh unserem angeborenen Nestbauverhalten hier nachkommen zu können. Unsere frischen Eier sind übrigens schwierig zu pellen und so richtig lecker schmeckt ein Ei, wenn es mindestens 3 Tage alt ist.

In der Nacht nehmen wir unseren Schönheitsschlaf auf abgerundeten hölzernen Sitzstangen, für die Füße besonders angenehm. In der Natur sitzen Vögel ja im Allgemeinen auch auf runden Ästen und nicht auf Stahlstangen. In der nächtlichen Ruhephase sind wir trotzdem bei der Arbeit und bilden die Kalkschale für das Ei des nächsten Tages.

Durch die Fenster fällt viel Tageslicht in unser Hühnermobil, das von unserem Kneibel-Hof Team täglich gereinigt und kontrolliert wird. Einmal in der Woche kommt der Trecker vom Kneibel-Hof und fährt mit uns früh morgens, bevor es für uns nach draußen geht, auf eine frische Wiesenfläche.

So fühlt sich das Landleben immer ein bisschen neu und anders mit veränderten Perspektiven an. Unser Landwirt von Nebenan versichert Nachhaltigkeit und Achtsamkeit gegenüber uns und der Landschaft, in der wir leben. Außerdem versorgt er uns mit komplett gentechnikfreiem Futter. Der Tierarzt kommt regelmäßig zu ihm zu Besuch, schaut nach unserem Wohlergehen und nimmt sogar unsere Hinterlassenschaften mit in sein Labor.

Und dann legen wir die leckersten frischen Freilandeier aus dem Hühnermobil,
wiesenfrisch & handgesammelt

von Anja und Peter Oberdellmann mit ihrem Team vom Kneibel-Hof

Unsere gefiederten Mitarbeiterinnen im Außendienst auf den grünen Wiesen rund um den Kneibel-Hof sind schon ziemlich eigen, man muss wissen, wie sie sich wohlfühlen, was ihnen guttut und was ihrer Natur entspricht, nur so können wir unseren Kunden die Kneibel-Eier anbieten, die unserem Anspruch an ein Ei gerecht werden.

Es kostet vieeeel Energie ein Ei mit über 50 Gramm und diesem Geschmack „heranwachsen” zu lassen, darum picken unsere Hühner 10 – 15000 mal am Tag und setzen verschiedene Körner, frische Gräser aus dem Auslauf und Austernschalen als Snack zwischendurch in ihrem Muskelmagen um.

Das Huhn ist ursprünglich ein Waldrandbewohner, der Wiesen und Lichtungen zur Futterbeschaffung benötigt, aber stets den Wald zum Schutz und Deckung vor (Luft-) Angriffen sucht. Auch das Huhn von heute entfernt sich nur wenige Meter von seinem heutigen Schutzort, dem Hühnerstall.

Genau dieses Phänomen ist aber ein Problem: Das Huhn kann leider auch zu einem Umweltverschmutzer werden, man sagt, wo ein Hühnerstall stand, wächst über Generationen keine Pflanze mehr. Dort, wo sich Nährstoffe anreichern, werden sie zwangsläufig früher oder später zum Problem. Nährstoffe im Boden sind die Grundlage allen Lebens, aber auch hier gilt das Zitat von Paracelsus: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift. Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.”

Wir haben die Verantwortung für unser Land und das unserer Nachbarn und Verpächter. Als Tierhalter im Einzugsbereich der Ruhr, die für viele Menschen in unserer Region das Trinkwasser liefert, tragen wir Verantwortung (https://www.awwr.de/wir-ueber-uns/zusammenarbeit/).

Den Hühnern auf dem Kneibel-Hof wird geholfen, dass dieses Gleichgewicht erhalten bleibt. Wir wechseln den Auslauf durch das Versetzen des Stalles wöchentlich und sähen auch regelmäßig die Übernutzten Teilflächen nach, damit die grüne Wiese auch grün bleibt. Nur dort, wo die Vegetation intakt gehalten wird, werden Nährstoffe dem Boden wieder entzogen.

Wöchentlich holen wir den Hühnerkot aus dem Stall und lagern ihn zur Rotte im Mistlager auf dem Kneibel-Hof ein, das ist übrigens das grüne Gebäude, das man vom Automaten aus gegenüber auf der Anhöhe Richtung Osten sehen kann. Ausgestreut wird er hauptsächlich im zeitigen Frühjahr, also dann wenn es im Jahresverlauf naturwissenschaftlich am sinnvollsten ist.

Durch die Integration der mobilen Hühnerhaltung in unseren Futterbaubetrieb können wir so die Nährstoffe besser im Kreislauf halten.

Das alles macht viel Arbeit und kostet auch Geld, aber nur so können wir Ihnen unsere Kneibel-Eier anbieten bei dem auf das Tier und die Umwelt geachtet wird.

Wir möchten Ihnen nicht irgendein Siegel auf der Verpackung verkaufen, sondern schlicht erklären, was wir tun: Landwirtschaft mit gutem Gewissen!